General-Anzeiger Bonn

(Abdruck mit Genehmigung des Autors)

Kölsche Lieder und Musica Italiana

Basta La Pasta gastiert in Geislar

von Stefan Hermes

Sie ergänzen sich auf vor­zügliche Weise: Bernd Müller singt und erklärt auf Italienisch und Deutsch das Programm, während Gregor Kess dabei begnadet Akkordeon spielt. Kess‘ Sohn Mike sorgt am Mischpult für den guten Klang. 

Der Bürgerverein hatte zum Konzert mit „Basta la Pasta“, wie sich Müller und Kess auf der Büh­ne nennen, eingeladen. Mit ihrem Programmtitel „Kölsche Canzoni“, weckten die beiden Musiker die Hoffnung auf einen vergnüglichen Abend, die nicht enttäuscht wur­de. Im Gegenteil. Es dauerte kaum zehn Minuten, da schunkelte das Publikum zu bekannten Liedern aus rheinischem Karneval und italienischem Cantare.

Der im Hauptberuf am Brühler Sankt-Ursula-Gymnasium Italie­nisch und Latein unterrichtende Müller gab unterhaltsame Hintergründe zur Entstehung bekannter Lieder zum Besten.

Auch wenn der Autor des italienischen Schlagers „Volare“, Domenico Modugno, behauptete, dass er sich den Refrain des Liedes ausdachte, während er mit seiner Frau den Himmel vor seinem Fens­ter in Rom betrachtete, wusste Lateinlehrer Müller zu berichten, dass die Vorlage zu dem Welterfolg von Willy Ostermanns Lied „Roulade“ stammte.

Viele weitere „Hintergrundge­schichten“ hätten die beiden Mu­siker im Kölner Stadtarchiv recher­chiert, erzählten sie dem Publi­kum. Das bekannte Beueler Multitalent Kess ergänzte, dass der Abend ein „herrliches Crossover“ durch das rheinische und das ita­lienische Liedgut sei.

Aus­gerüstet mit Textheften, die Über­setzungen vom Kölschen ins Hochdeutsche und Lautschriften für die italienischen Lieder enthiel­ten, wurde der Abend für manch einen zur Offenbarung: Die „Mu­sica italiana“ ist eindeutig mit dem rheinischen Liedgut verwandt.

vom 11.06.2018